78 Jahre Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

Freitag, 27.01.2023

Heute vor 78 Jahre wurde das deutsche Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Wir gedenken heute den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Die Nazis fielen nicht vom Himmel, sondern im Januar 1933 wurde der NSDAP als stärkster gewählter Partei die Macht von einem Bündnis aus Konservativen, Liberalen, Adel und Industriellen übertragen. Hitler schaffte es 1933 die fragile Demokratie der Weimarer Republik schnell zu beseitigen und baute von Anfang an seine Herrschaft auf die Ausgrenzung von Juden:Jüdinnen, politischen Gegner*innen wie Sozialdemokrat*innen und Kommunist*innen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderungen und Krankheiten, LGBTIQ, Zeugen Jehovas, Pazifist*innen, sozial diskriminierten Menschen am Rande der Gesellschaft und allen, die nicht in die rassistische, menschenverachtende Ideologie der sogenannten Arier passten oder es wagten, der nationalsozialistischen Ideologie zu widersprechen oder gar Widerstand zu leisten. Und dennoch: Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung hat – entgegen aller Mythen und Schuldabwehrerzählungen – die brutale NS-Herrschaft bis zum bitteren Ende 1945 unterstützt. Das drückte sich auch in der aktiven, häufig überzeugten Mitarbeit in den Einsatzgruppen von SS und Wehrmacht aus, die mordend durch die in Osteuropa besetzten Länder zogen (auch die Ukraine) und Massenerschießungen durchführten.

Die Shoah begann nicht erst mit den Gaskammern von Auschwitz, Treblinka und Sobibor. Die Shoah begann mit der massiven antisemitischen Ausgrenzung und Verfolgung der Juden:Jüdinnen zuerst in Deutschland, dann in ganz Europa und hatte nicht nur die Vernichtung von Menschen, sondern die Vernichtung einer ganzen Kultur des europäischen Judentums zum Ziel.

78 Jahre danach ist uns das Innehalten an diesem Gedenktag Mahnung und Erinnerung zugleich, dass Auschwitz nie wieder sei, nichts Ähnliches geschehe (Theodor W. Adorno). Erinnern heißt Kämpfen. Gegen neue Nazis und ihre Verbündeten. Für eine demokratische solidarische, emanzipatorische Gesellschaft, in der die Würde jedes einzelnen Menschen geachtet wird. In den Parlamenten, in der Zivilgesellschaft und auf der Straße. Darum #Antifaschismus.